Hilfe bei Blasenentzündung in Graz

Ihr erfahrener Urologe Univ. Prof. Dr. Richard Zigeuner

Sie vermuten eine Harnwegsinfektion? Univ. Prof. Dr. Richard Zigeuner ist Ihr Facharzt für Urologie in Graz. In unserer Privatordination erstellen wir eine genaue Diagnose und zielgerichtete, auf den Patienten abgestimmte Therapien.

 

Bei einer Harnwegsinfektion handelt es sich hierbei um Infektionen mit Bakterien. Meist stammen diese Bakterien aus dem eigenen Darm. Diese Darmbakterien, die im Darm selbst keine Krankheitserreger darstellen, sondern dort normalerweise vorhanden sind, können entlang der Harnröhre in die Blase wandern und dort, wo sie nicht zu Hause sind, eine Entzündung der Harnblase (Cystitis) hervorrufen. Dies erklärt unter anderem, warum Frauen aufgrund der kürzeren Harnröhre viel anfälliger für Harnwegsinfektionen sind als Männer.

 

Wird die Blasenentzündung nicht behandelt, können die Bakterien sich von der Blase in andere Organe ausbreiten. Am häufigsten geschieht dies den Harnleiter hinauf Richtung Nieren (Nierenbeckenentzündung = Pyelonephritis). Beim Mann können die Bakterien in die Prostata und über den Samenleiter in den Nebenhoden gelangen (Nebenhodenentzündung = Epididymitis). Siehe diesbezüglich auch Kapitel "Erkrankungen der äußeren männlichen Geschlechtsorgane".

 

Diagnose:

Wenn Sie eine Harnwegsinfektion vermuten, empfehlen wir Ihnen, einen Arzt aufzusuchen. In unserer fachärztlichen Ordination in Graz sind Sie in professionellen Händen. Die Diagnose eines Harnwegsinfektes, erfordert einen Harnbefund. Gibt es ein typisches Beschwerdebild mit Brennen beim Urinieren und gehäuftem Harndrang und finden sich im Streifentest weiße und auch rote Blutkörperchen, Eiweiß und eventuell Nitrit, ist die Diagnose meist klar.

 

Voraussetzung für eine korrekte Diagnose ist eine adäquate Harnabnahme. Dies erfolgt beim Mann durch Mittelstrahlharn, bei der Frau durch Katheterharnabnahme. Genaueres siehe Kapitel „Harnstreifentest“.

 

Beweisend für eine Infektion ist eine Harnkultur. Hierfür wird der Harn auf einem Nährmedium in einem Brutschrank aufbewahrt, danach die Bakterien genau charakterisiert und auch getestet, welche Antibiotika wirksam sind (Antibiogramm). Das Ergebnis dauert allerdings einige Tage, und wenn Beschwerden vorliegen, muß man die Behandlung mit einem Antibiotikum beginnen, von dem mit hoher Wahrscheinlichkeit zu erwarten ist, daß es wirkt. Wenn in den letzten Wochen und Monaten vor der Blasenentzündung kein Antibiotikum genommen wurde, ist es relativ unwahrscheinlich, daß die Bakterien gegen gängige Antibiotika unempfindlich (resistent) sind. 100%ig ausgeschlossen ist es aber nicht. Dennoch wird man bei einer einfachen Blasenentzündung nicht immer gleich eine Kultur anlegen, sehr wohl aber, wenn sich die Blasenentzündungen öfters wiederholen. Bei komplizierteren Infekten wie einer Nierenbeckenentzündung sollte aber in jedem Fall eine Kultur angefertigt werden.

 

Welche Arten von Harnwegsinfektionen gibt es?

Blasenentzündung (Cystitis)

Dies ist mit Abstand die häufigste Infektion der Harnwege und tritt bei Frauen wesentlich häufiger auf als bei Männern.

Typische Beschwerden einer Cystitis sind:


Achtung: Blut im Harn ohne gleichzeitige Schmerzen oder Drangbeschwerden ist kein typisches Zeichen einer Cystitis sondern ist krebsverdächtig!

 

Warum kommen die Bakterien überhaupt in die Blase und wie kann ich das verhindern?

Wie schon erwähnt, entsteht der größte Teil der Harnwegsinfektionen durch Darmbakterien aus dem eigenen Körper. Die im Volksmund so oft als „Verkühlung“ bezeichnete Blasenentzündung wird also nicht direkt durch die Kälte, sondern durch die Bakterien ausgelöst. Die Kälteeinwirkung kann allenfalls dazu beitragen, dass eine Blasenentzündung leichter entsteht.


Weitere häufige Ursachen für eine Blasenentzündung, in 1. Linie bei Frauen:

  • Zu wenig Flüssigkeitszufuhr
  • Zu langer Abstand zwischen den Blasenentleerungen
  • Keine Blasenentleerung nach dem Geschlechtsverkehr
  • Unzureichende, aber auch übertriebene Genitalhygiene (Scheidenspülungen etc.)

Ein regelmäßiger Spüleffekt durch ausreichende Trinkmengen und ausreichend häufige Blasenentleerungen kann vielfach Blasenentzündungen verhindern.
Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr bedeutet, dass mindestens 1,5-2 Liter Harn pro Tag produziert werden müssen. Eine fixe Trinkmenge hierfür kann man nicht angeben, weil der Körper in Abhängigkeit von körperlicher Tätigkeit über Schweiß und Atmung auch Wasser verliert. Bei körperlich anstrengender beruflicher Tätigkeit, sportlichen Aktivitäten, Schweißausbrüchen bei fieberhaften Erkrankungen oder bei Durchfällen geht dem Körper viel Flüssigkeit verloren, die dann im Harn fehlt. Unter diesen Voraussetzungen muß man dann entsprechend mehr trinken, um auf die nötige Harnmenge zu kommen. Überprüfen lässt sich dies sehr einfach über einen Messbecher, in den man den Harn abgibt und die Menge über 24 Stunden addiert.

 

Wird ausreichend Flüssigkeit zugeführt, aber die Blase zu selten entleert, so haben die Bakterien entsprechend länger Zeit, den kurzen Weg durch die weibliche Harnröhre in die Blase zu finden. Außerdem ist eine zu stark gefüllte Blase anfälliger für Entzündungen, weil durch die starke Dehnung der Blasenwand die Durchblutung schlechter wird und damit sich die Abwehrlage verschlechtert. Als Grenzwert gelten 400ml pro Entleerung, alles darüber sollte vermieden werden. Auch dies lässt sich einfach über den Messbecher bestimmen. Wird dieser Wert überschritten, müssen Sie einfach öfter entleeren.

 

Beim Geschlechtsverkehr werden durch die mechanische Reizung im Genitalbereich Bakterien auch leicht in die weibliche Harnröhrenöffnung eingebracht. Wird danach die Toilette nicht aufgesucht und schläft die Frau unmittelbar danach ein, ist oft am nächsten Morgen die Blasenentzündung da. Nach dem Verkehr und vor dem Einschlafen einmal noch kurz aufstehen und die Toilette aufsuchen ist daher empfehlenswert. Auf diese Weise werden die Bakterien oft weggespült, bevor sie in die Blase gelangen, auch mit nur wenig Harnmenge. So lassen sich auf einfache Weise viele Entzündungen verhindern.

 

Daß der Genitalbereich gewaschen und gepflegt werden muss, ist einleuchtend. Wenn sich bei unzureichender Hygiene die Bakterien unkontrolliert vermehren, kommt es zu einem regelrechten „Großangriff“ auf die Blase. Es gibt jedoch auch Frauen, die aufgrund häufigerer Blasenentzündungen glauben, es besonders gut machen zu müssen. Nun gibt es in der Scheide natürlicherweise Milchsäurebakterien, die für ein saures Umfeld sorgen. In dieser sauren Umgebung fühlen sich Krankheitserreger nicht sehr wohl. Wenn durch übertriebene Maßnahmen diese Säure entfernt wird, finden die Darmbakterien weniger Widerstand vor und können leichter in die Blase gelangen.

 

Zusammenfassung zur Vermeidung gehäufter Blasenentzündungen:

  • 1,5, besser 2 Liter Harn täglich
  • Regelmäßige Entleerungen der Blase mit max. 400ml pro Portion
  • Nach jedem Geschlechtsverkehr auf die Toilette
  • „Normales“ Waschen im Genitalbereich.

Sind diese Maßnahmen nicht ausreichend und treten weiterhin Blasenentzündungen auf, so ist unbedingt eine genauere Abklärung erforderlich. Zumindest eine Harnflußmessung (Uroflowmetrie) mit Restharnbestimmung und eine Blasenspiegelung (Cystoskopie) sind dann durchzuführen.

 

Folgende weitere mögliche Ursachen von Blasenentzündungen können damit untersucht werden:

  • Blasenentleerungsstörungen
  • Blasensteine
  • Blasenkrebs
  • Verbindungsgänge (Fisteln) zwischen Blase und Darm
  • Fremdkörper in der Blase

Eine Blasenentzündung beim Mann erfordert in jedem Fall eine urologische Abklärung, weil diese meist Folge einer anderen urologischen Erkrankung ist.

 

Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis)

Hier gelangen die Bakterien meist aus der Blase über einen „Aufstieg“ durch den Harnleiter in das Nierenbecken und von dort weiter in die Niere. Seltener können die Bakterien auch auf dem Blutweg in die Niere gelangen.

 

Typische Beschwerden einer Nierenbeckenentzündung sind Flankenschmerzen und Fieber. Eine Blasenentzündung alleine macht normalerweise kein Fieber. Wenn nach gemeinsam mit den typischen Beschwerden einer Cystitis Fieber auftritt, muß man davon ausgehen, dass die Infektion nicht mehr auf die Blase begrenzt ist. Beschwerden beim Harnlassen können bei der Pyelonephritis aber auch fehlen.


Eine Nierenbeckenentzündung erfordert immer eine genaue Abklärung. Die entscheidende Frage ist, ob eine Abflussbehinderung im Bereich der Harnwege vorliegt oder nicht. Um diese Frage zu klären, ist neben einer Harnprobe mit Anlage einer Kultur unbedingt ein Ultraschall  erforderlich. Ergibt der Ultraschall einen verdächtigen Befund, so muß eine genauere Abklärung mittels CT erfolgen, um ein Abflusshindernis sicher ausschließen zu können.

 

Liegt kein Abflusshindernis vor, ist eine antibiotische Behandlung, eventuell stationär, aber ohne weitere Maßnahmen erforderlich. Wenn aber ein Abflusshindernis vorhanden ist, so muß die gestaute Niere unbedingt entlastet werden, entweder über eine innere Harnleiterschienung oder von außen durch die Haut mittels perkutaner Nephrostomie. Unterbleibt dies, so kommt es relativ rasch zu einer lebensbedrohlichen Blutvergiftung (Urosepsis).

 

Nebenhodenentzündung (Epididymitis)

Siehe Kapitel „Erkrankungen der äußeren männlichen Geschlechtsorgane

 

Prostataentzündung (Prostatitis)

Eine akute Entzündung der Prostata ist ein mitunter sehr schmerzhaftes Krankheitsbild, nicht nur verbunden mit Schmerzen beim Urinieren, sondern auch mit schmerzhaftem Stuhlgang und Schmerzen im Schritt vor allem beim Sitzen. Außerdem tritt typischerweise Fieber auf. Als Folge der Entzündung kommt es auch zu einem starken Anstieg des PSA-Wertes, der sich nach Abklingen der Entzündung wieder normalisiert.

 

Eine chronische Entzündung der Prostata mit entsprechenden Beschwerden gibt es auch, aber sie ist bei weitem nicht so häufig, wie sie in der Vergangenheit diagnostiziert wurde. Man könnte sagen, die chronische Prostatitis musste bei irgendwelchen unklaren Beschwerden im Beckenbereich immer dann als Verlegenheitsdiagnose herhalten, wenn dem Urologen nichts anderes einfiel.


Hingegen ist eine chronische Prostatitis ohne Beschwerden häufig. Diese wird heutzutage meist dann diagnostiziert, wenn wegen eines erhöhten PSA-Wertes eine Prostatabiopsie durchgeführt wird, die aber keinen Krebs enthält. Im Gewebsbefund zeigen sich Zeichen einer Entzündung. Diese macht dem Patienten zwar nicht direkt Beschwerden, aber kann eben zu einem Anstieg des PSA führen. Viele Fälle von PSA-Erhöhungen sind durch solche Entzündungen verursacht. Da man aber vorher nicht weiß, welche Ursache an einem erhöhten PSA schuld ist, muss dem Krebsverdacht nachgegangen werden.

 

Urosepsis

Dies ist, wie zuvor angeführt, ein dramatisches und lebensbedrohliches Ereignis. Ursache ist in den meisten Fällen eine Abflussbehinderung im Bereich der Harnwege. Der aufgestaute Harn ist für Bakterien ein gefundenes Fressen und eine Brutstätte allerersten Ranges. Sobald dort Bakterien hineingelangen, kommt es zu einer raschen Vermehrung derselben und zu einem Ausschwemmen in die Blutbahn. Auf diesem Wege erreichen die Bakterien alle lebenswichtigen Organe und zerstören sie, wenn nicht rechtzeitig eine Behandlung erfolgt.
Antibiotika allein sind nicht ausreichend, es muss unbedingt so schnell wie möglich der Harnstau beseitigt werden, um den infizierten Harn aus dem Körper heraus zu leiten.

 

Univ.-Prof. Dr. Richard Zigeuner und sein Team heißen Sie in der Facharztpraxis für Urologie in Graz herzlich willkommen! Für eine Terminvereinbarung stehen wir jederzeit gerne zur Verfügung.