Gehäufter Harndrang

(Fachausdruck: Pollakisurie)

 

Hierunter versteht man häufigen Harndrang, wobei jeweils nur geringe Mengen Harn abgesetzt werden. Im Gegensatz dazu kann ein gehäufter Harndrang aber auch durch hohe Harnmengen aufteten, z.B. bei großen Trinkmengen oder bei einem entgleisten Diabetes. Dann spricht man von „Polyurie“. Hier wird aber bei jeder Blasenentleerung eine normal große Harnportion abgesetzt. Eine genaue Unterscheidung ist manchmal nur durch das Führen eines Blasenentleerungsprotokolles durch die Patientinnen und Patienten möglich. Hierfür wird das Volumen jeder Harnportion in einem Messgefäß abgemessen und die Uhrzeit der Blasenentleerung notiert.

 

Eine der häufigsten Ursachen ist eine Blasenentzündung (siehe Kapitel über Harnwegsinfektionen), dann ist das Harnlassen meist auch schmerzhaft.

 

ES GIBT JEDOCH EINE REIHE WEITERER URSACHEN FÜR GEHÄUFTEN HARNDRANG.

Hier eine Übersicht:

  • Blasenentzündung
  • Überaktive Blase bei Erkrankungen des Zentralnervensystems (z.B. nach Schlaganfall, bei Parkinson, multipler Sklerose,
  • nach Hirn- oder Rückenmarksverletzungen etc.)
  • Überaktive Blase (im Volksmund „Reizblase“) ohne eindeutige Ursache
  • Gutartige Prostatavergrößerung
  • Blasenstein
  • Harnleiterstein (wenn er kurz vor der Blase sitzt)
  • Blasenkrebs
  • Fortgeschrittener Prostatakrebs
  • „Überlaufblase“

Nicht jeder gehäufte Harndrang ist also eine Blasenentzündung. Spätestens wenn der Harnstreifentest beim Hausarzt keinen eindeutigen Hinweis auf eine Blasenentzündung zeigt, muss das Problem weiter abgeklärt werden.